KvG beteiligt sich am Transformationsort Visbeck

Dülmen (01.08.20). „Das ist für unsere Kardinal-von-Galen-Hauptschule eine riesige Chance, aktiv bei einem großartigen Projekt mitwirken zu können“, blickt Schulleiterin Petra Levermann in die Zukunft. Auf einem menschenverlassenen Gebiet in Dülmen-Visbeck treffen sich am Freitag (03.07.20) Leitungen von vier Dülmener Schulen, Vertreter der Wissenschaft und die Stadtverwaltung.

In seiner kurzen Erläuterung über die Bedeutung der Fläche, die sich die Natur zurückerobert, zieht der nicht mehr im Dienst stehende General Robert Bergmann den Brückenschlag zwischen Heimatkunde und Weltpolitik. Das ehemalige Sondermunitionsdepot kennt der 70-Jährige wie seine Westentaschen. Denn er war bis 1996 als Soldat der Bundeswehr hier für die Bewachung verantwortlich. Als Pensionär führt er heute Gruppen über das Gelände und setzt sich für den Erhalt als Erinnerungsort ein. 2018 erwarb die Stadt Dülmen das Grundstück als Ausgleichsfläche. Der Ort soll aber nicht im Tiefschlaf verharren und in Vergessenheit geraten. Die Vertreter*innen der Schulen unterzeichneten Vorort die Absichtserklärungen zur Kooperation mit der Stadt Dülmen, der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) und dem Zentrum für Lehrerbildung (ZfL).

Nach den Vorstellungen der Initiatoren soll auf dem ehemaligen Militärgeländer ein Lern-Erlebnisort entwickelt werden. Dabei sollen Bürgerwissenschaftler kooperativ mitwirken. Für das didaktische Konzept sind die Schulen mit an Bord. Leiter der AFO, Dr. Wilhelm Bauhus, hofft, das Sondermunitionsdepot aus dem Zustand des Dornröschenschlafes aufwecken zu können. Die Finanzierung soll über Fördermittel realisiert werden. Dazu wurde bereits ein Antrag beim Bundesbildungsministerium gestellt, über den im Herbst dieses Jahres entschieden wird. Bauhus ist zuversichtlich, dass die Mittel für den „Transformationsort Visbeck“ fließen werden. Bürgermeisterin Elisabeth Stremlau und Dr. Martin Jungwerth (ZfL) heben die Bedeutung der Vergangenheit für die Entwicklung der gesellschaftlichen und politischen Zukunft heraus. Dazu kann dieses Projekt einen wertvollen Beitrag leisten – besonders durch die Beteiligung von Bürger*innen.